Streichung von Fernzügen ist Katastrophe für Ostdeutschland

Die Deutsche Bahn plant für das Jahr 2025 die Streichung mehrerer Fernverkehrsverbindungen, die insbesondere die neuen Bundesländer betreffen. Der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete aus Magdeburg und Verkehrspolitiker Martin Kröber (SPD) fordert personelle Konsequenzen.


„Die Zustände bei der Bahn sind schon jetzt eine Zumutung für die Nutzerinnen und Nutzer in unserem Land“, so Kröber. „Es werden Unsummen für Beratungen, Vorstandspartys und Prestigeprojekte wie Stuttgart 21 rausgeschmissen, aber nun sollen Züge wegfallen, weil sie zu teuer sind – das ist Unfug, das ist Missmanagement, das ist eine Katastrophe!“


Der Wegfall von Haltebahnhöfen insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern sei besonders schwerwiegend, so der Abgeordnete aus Sachsen-Anhalt weiter. „Wir haben uns in den vergangenen zwei Jahren politisch für die Wirtschaftsansiedlungen in Ostdeutschland stark gemacht. Die Pläne der Bahn, dort nun Regionen vom Fernverkehr abzuhängen, sabotieren den wirtschaftlichen Aufschwung im Osten – und gefährden damit auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt in ganz Deutschland.“


Problematisch sei die Lage im Konzern schon lang, getan wurde dagegen jedoch nichts, kritisiert der Bahnexperte: „Die Bahn hat sehenden Auges die Schieneninfrastruktur verkommen lassen und lieber in Immobilien investiert, nicht genug Personal ausgebildet und nichts getan, um die Abwanderung von Fachkräften aus dem Konzern aufzuhalten. Die andauernde Ignoranz und strategische Inkompetenz des aktuellen Bahnvorstandes halte ich für nicht länger tragbar. Für einen Neustart der Bahn müssen Teile des Vorstandes ausgewechselt werden – insbesondere der Vorstandsvorsitzende und der Vorstand für den Personenfernverkehr scheinen ihren Aufgaben nicht gewachsen zu sein.“